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Migration und Gesundheit: Kulturelle Vielfalt als Herausforderung für die medizinische Versorgung

Vorträge der Jahrestagung des Deutschen Ethikrates 2010

Das Verständnis von Krankheit und Gesundheit ist kulturell unterschiedlich geprägt und kann Einfluss auf das Gesundheitsverhalten sowie auf medizinische Therapieentscheidungen haben. Für den Gesundheitszustand wie für die adäquate Nutzung der bei uns zur Verfügung stehenden medizinischen Angebote sind weniger die Nationalität oder der Zeitpunkt der Zuwanderung entscheidend als vielmehr der soziale und kulturelle Kontext, in dem sich die Betreffenden bewegen, sowie Form und Verlauf der Interaktion, die sie mit dem deutschen Gesundheitssystem eingehen.

Längst nicht alle Schwierigkeiten und Missverständnisse, die dabei auftreten können, sind spezifisch für Migrantinnen und Migranten, denn Faktoren wie Lebensalter, Geschlecht, Bildung oder soziale Schichtzugehörigkeit überlagern die Frage der ethnischen Herkunft in komplexer und im Einzelfall überraschender Weise.

Es wird für Patientinnen und Patienten mit geringen deutschen Sprachkenntnissen von essenzieller Bedeutung sein, dass sie etwa angesichts einer Krebsdiagnose über die vorgeschlagene mehrstufige Behandlung und über deren für ihr weiteres Leben einschneidende Folgen in ihrer Muttersprache aufgeklärt und beraten werden können.

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Lohnt sich ein Download? Ein flüchtiger Blick auf den INHALT:
Seite 7 >> Vorwort
Seite 13 >> Maria Böhmer
Gesundheit als Ziel der Integrationspolitik
Seite 21 >> Oliver Razum
Gesundheit von Migranten: Hintergründe
Seite 29 >> Ilhan Ilkilic
Medizinethische Aspekte des interkulturellen Arzt-Patienten-Verhältnisses
Seite 41 >> Theda Borde
Frauengesundheit und Migration: Bedürfnisse – Versorgungsrealität –
Perspektiven
Seite 53 >> Alain Di Gallo
Risiken und Chancen der Migration aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht
Seite 59 >> Andreas Spickhoff
Spezielle Patientenrechte für Migranten? Juristische und rechtsethische
Überlegungen
Seite 79 >> Bettina Schlemmer
„Migranten ohne Pass“ beim Arzt: Realität und politische Konsequenzen
Seite 85 >> Ulrike Kostka
Die medizinische Versorgung von Migrantinnen und Migranten zwischen
Solidarität und Eigenverantwortung
Seite 95 >> Autorinnen und Autoren
Seite 97 >> Abbildungsnachweis

Die Debatte um Zuwanderung und Rechtspopulismus



Der vorliegende Infobrief (Nr.15) des Denknetzes analysiert die Migrationsdebatte in der schweiz. Dabei zeigt sie auf, wie Zuwanderung und Rechtspopulismus in der gesellschaftlichen Debatte der Schweiz auch vor "aufgeschlossenen Gruppen" nicht Halt machen:
Gemäss der Schweizer Umweltorganisation ECOPOP ist „die Überbevölkerung eine wesentliche Ursache der Umweltzerstörung“, weshalb „die Bevölkerungszahl in der Schweiz, in Europa, und weltweit auf ein umwelt- und sozialverträgliches Niveau sinken muss“. Als Kurzfristmassnahme will ECOPOP für die Schweiz eine Zuwanderungsbegrenzung durchsetzen. Hierzu hat sie eine Volksinitiative lanciert. Zielbestimmung: „Die ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz darf infolge Zuwanderung im dreijährigen Durchschnitt nicht um mehr als 0,2 Prozent pro Jahr wachsen“. In den vergangenen Jahren betrug das Bevölkerungswachstum jeweils gegen 1 Prozent. Obgleich sich ECOPOP „klar von fremdenfeindlichen und rassistischen Ansichten“ distanziert, stellt sie ein Beispiel dafür dar, wie ökologische Analysen, die soziale und ökonomische Dimensionen der „Verdichtung“ (Verteilungsverhältnisse und kapitalistischer Wachstumszwang) ausblenden und bei der Propagierung von Scheinlösungen auf Kosten von „Fremden“ landen. Die Logik: Die Schweiz soll sich die Probleme vom Leibe halten - geschehe global was da wolle. Die Resonanz, die die ECOPOP-Initiative gefunden hat, deutet ebenfalls darauf hin, wie stark fremdenfeindliche Reflexe in die Mittelschichten eingedrungen sind. 

 Link ➨  
Infobrief (Nr.15) des Denknetzes  - Zuwanderung und Rechtspopulismus

I Einleitung
II Bestandsaufnahmen: Rückblick: Das Aufkommen des Rechtspopulismus in der Schweiz ab 1960; Abstimmung Asylgesetz und Ausländergesetz; Minarettinitiative; Auschaffungsinitiative; Die Debatte um die zu enge Schweiz; Zuwanderungsstopp als ökologische Erfordernis;
III Analysen und Positionen: Zivilgesellschaft; Die Politik der SP; Die Position der Gewerkschaften; Wirtschaft und Politik; Das Argument der nützlichen Einwanderung;
IV Rechtspopulismus in Europa
V Zahlen zur Einwanderung
VI Diverses