Reminder: Offener Rassismus im Vorarlberger Krankenhaus: Dolmetscher im Spital kein Thema


(Aktuelle Ergänzung: Das für diesen Rassismus verantwortliche seinerzeitige Landesregierungsmitglied ist nun Landeshauptmann. Eine schwarzbraune Koalition in Vorarlberg rückt wieder in den Blickpunkt.)

Entgegen jedweden medizinischen Verständnisses und Notwendigkeit will die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG) keine Dolmetscher beschäftigen. Dort ist man in einem multisprachlichen Europa noch nicht angekommen.

Attila Dincer, Sprecher der türkischen Plattform, hatte einen Pool von Dolmetschern für Krankenhauspatienten, die kein Deutsch sprechen gefordert, denn es brauche in jedem Spital medizinisch geschulte Übersetzer.

Die Äußerung der Krankenhausbetriebsgesellschaft und des Vorarlberger FPÖ-Landesrates Dieter Egger dazu darf man ganz offen als erschreckenden Rassismus bezeichnen. Es ist nichts anderes, wenn eine öffentliche Einrichtung die für die medizinische Versorgung zuständig ist ihre Kunden und Patienten nicht verstehen will und sich mit ihnen nicht verständigen will. Die Behauptung, dass im Krankenhaus "Deutsch" gesprochen werde, überrascht nicht nur Mediziner, schließlich ist ihre Fachsprache ja bekanntlich eine "tote Sprache": Latein.

Man darf darauf gespannt sein, welche Parteien sich im Landtagswahlkampf es wagen, dieses Thema zu artikulieren. Es wird ein Maßstab für deren Ernsthaftigkeit sein, sich dem Rassismuss zu widersetzen!

Eigentlich auch eine Frage an die Staatsanwaltschaft, wenn ein Krankenhausbetrieb die notwendige medizinische Versorgung unterlässt!

Mehr:
Keine angestellten Dolmetscher für Spitäler
"Dolmetscher im Spital kein Thema"
Unhonorierte Integrationsleistung: Jugendliche als Laiendolmetscher
16.7.9/30.10.11/21.4.12/

Keine Kommentare: