[ #CH ] Armut: Begegnungen mit Betroffenen

Es gibt viele gute Gründe, Armut zu bekämpfen, die Zeugnisse von Betroffenen gehören dafür zu den besten.

Nur mit Zahlen kann man die Armut nicht erfassen, denn hinter diesen Zahlen stehen Menschen: Menschen mit Problemen, mit Existenzängsten und auch mit Wünschen und Hoffnungen. Um diesen Menschen eine Stimme zu geben, ist die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern einen neuen Weg gegangen. So werden für die jährlichen Sozialberichte jeweils zwei Bände verfasst:

Während der erste Band schwergewichtig Zahlen, Fakten und Analysen enthält, gibt der zweite Band mit Ausschnitten aus Interviews einen Einblick in die Lebensgeschichten und Perspektiven armutsbetroffener Menschen. Sechs Porträts geben Einblicke in die Lebensrealitäten von armutsbetroffenen Personen: Immer wieder umziehen, weil die Wohnung zu teuer wird, Freunde nur selten besuchen, weil das Bahnbillett zu viel kostet, sich nur hie und da den Luxus leisten, einen Schokoladenkuchen zu backen – so sieht Armut im Kanton Bern im Einzelfall aus.

Damit hat man eine Antwort auf den Umstand gefunde, dass Arme in der politischen Auseinandersetzung häufig mit einer latenten Aggressivität bekämpft werden statt gegen die Armut zu arbeiten. Rechte Ideologen greifen nicht nur den Sozialstaat an, sondern grenzen ärmere Menschen auch sprachlich aus.

[Rätischer Bote]⇒

1 Kommentar:

Freiwirtschaftler hat gesagt…

Intelligent und dumm

"Heute, unter der Herrschaft der Monopole, widerstreitet die Betätigung des Eigennutzes oft genug dem gemeinen Wohl. Daher die gut gemeinten Ratschläge der Moralisten und Ethiker, den Eigennutz zu bekämpfen. Sie haben nicht begriffen, dass der Eigennutz an und für sich durchaus am Platze ist, und dass es nur einige rein technische Mängel unserer Wirtschaft sind, derentwegen der Eigennutz so häufig zu Ungerechtigkeiten führt. In einer monopolbefreiten Wirtschaft hingegen, in der es nur eine Art des Einkommens, den Lohn, geben wird, laufen Eigennutz und Gemeinnutz dauernd parallel. Je mehr die Einzelnen dann, ihrem Eigennutz gehorchend, arbeiten, umso besser werden sie den Interessen der Allgemeinheit dienen.
Der heutige endlose Widerstreit zwischen Eigennutz und Gemeinnutzen ist eine ganz zwangsläufige Folge des herrschenden Geldstreik- und Bodenmonopols. Eine von diesen beiden Monopolen befreite Wirtschaft entzieht diesem Widerstreit für immer die Grundlage, weil in ihr der Mensch aus Eigennutz stets so handeln wird, wie es das Gemeininteresse erfordert. Die seit Jahrtausenden von Religionsgründern, Religionslehrern, Philosophen, Moralisten usw. aufrecht erhaltene Lehre von der Sündhaftigkeit der menschlichen Natur wegen ihrer Eigennützigkeit findet damit ein für allemal ihr Ende. Es ist keineswegs notwendig, dass wir, diesen Lehren folgend, uns durch Äonen hindurch abmühen, um uns selbst zu überwinden, um eines Tages vielleicht doch noch gemeinnützig zu werden – sondern wir können schon jetzt, heute, in dieser Stunde, die Verbrüderung der bisherigen Widersacher Eigennutz und Gemeinnutz vollziehen. Es ist dazu nicht erforderlich, dass wir den Menschen reformieren, es genügt vielmehr, wenn wir das fehlerhafte Menschenwerk, unser Geldwesen und Bodenrecht, ändern."

Otto Valentin (aus "Die Lösung der Sozialen Frage", 1952)

Es gibt also weder "gute" noch "böse", sondern nur intelligente und dumme Menschen. Alle Zivilisationsprobleme, die sich überhaupt thematisieren lassen, hätten nicht erst seit 1952 endgültig der Vergangenheit angehören können, wäre die Menschheit insgesamt intelligent.

Die schlimmste Verbrecher-Organisation der Welt, die das größte Genie aller Zeiten zu einem moralisierenden Wanderprediger degradierte, machte die Menschen unfähig zu denken. Und selbstverständlich agiert die Moralverkaufs-Mafia der "heiligen katholischen Kirche" nicht aus Bosheit, sondern aus purer Dummheit, sodass man ihr nicht einmal böse sein kann.

Der Menschheit verbleibt als einzige Chance, dass die wenigen Intelligenten die vielen Dummen rechtzeitig aufklären, bevor unsere "moderne Zivilisation" sich selbst auslöscht. Denn der Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten – konnte nur solange der Vater aller Dinge sein, wie es noch keine Atomwaffen gab!

Glaube Aberglaube Unglaube