H.P.Martin: EU-Lobbyisten verhindern Kontrolle der Ratingagenturen

Macht der Ratingagenturen weiterhin nicht gebrochen - Keine unabhängige Agentur / Rating-Volumen von Moody`s, S & P und Fitch nicht verringert / Massives Lobbying vor der Abstimmung

[Straßburg, 16.1.2013 OTS/hpmartin.net] Soeben wurde im Europäschen Parlament in Straßburg über strengere Regeln für Ratingagenturen abgestimmt. Der unabhängige Vorarlberger EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin:
"Zwar sollen die Ratingagenturen in Zukunft für grobe Fehlurteile haften und nur nach vorgegebenen Zeitplänen ihre Bewertungen veröffentlichen dürfen.

Doch die Macht von Moody`s, Standard & Poor`s und Fitch wird damit weiterhin nicht gebrochen. Es fehlen Maßnahmen, um die Marktmacht der drei großen Agenturen von derzeit 80 Prozent auf unter 30 Prozent zu drücken. Auch wird es weiterhin keine wichtige unabhängige Ratingagentur in Europa geben, wie das im Rahmen einer unabhängigen Stiftung sinnvoll wäre.

Im Vorfeld der Abstimmung haben Finanzlobbyisten in Brüssel ihre Muskeln kräftig spielen lassen. So wurden zahlreiche sogenannte "Positionspapiere" bei Kommission, Rat und im EU-Parlament mit Nachdruck an die Entscheidungsfinder übergeben, in unzähligen "Hintergrundgesprächen" wurde Druck gemacht, etwa durch die Deutschen Kreditwirtschaft, den European Data Protection Supervisor,  das European Parliamentary Financial Services Forum (EPFSF), den Verband deutscher Treasurer (VDT), das Deutsche Aktieninstitut (DAI) und den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Wir brauchen nicht nur eine weitergehende Kontrolle der Ratingagenturen, sondern auch der 15.000 Lobbyisten in Brüssel."
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