OECD-Studie: Eine Zukunft ohne Familie

Politiker haben eine viel zu enge Vorstellung von Familie, sagt Soziologe Klaus Haberkern. Für die OECD hat er zusammen mit anderen Forschenden einen Bericht über die Zukunft der Familien bis 2030 geschrieben.

Das Zusammenleben in Familien hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Patchwork-Familien und die Zahl alleinerziehender Eltern haben zugenommen, immer mehr Mütter sind erwerbstätig und junge Erwachsene bleiben länger in der Ausbildung. Die Lebenserwartung aller Generationen steigt und führt zu neuen Betreuungsaufgaben, wenn Eltern oder Grosseltern pflegebedürftig werden. Anhand von zwei Szenarien untersucht der Bericht, welche Hauptfaktoren den Wandel von Familien- und Haushaltsstrukturen in den OECD-Ländern bis ins Jahr 2030 beeinflussen könnten, welche Herausforderungen sich dadurch stellen werden und mit welchen politischen Handlungsoptionen diese nachhaltig angegangen werden können.

Roboter statt Solidarität? In der Pflege könnten ineffiziente Abläufe etwa mittels geeigneter Computerprogramme organisatorisch verbessert und so mehr soziale Kontakte zwischen Familienangehörigen, Pflegenden und Patienten ermöglicht werden. Aber auch den Einsatz von Robotern in der Pflege, beispielswiese um Blutdruck zu messen oder Essen warm zu machen, hält Klaus Haberkern für überfällig. Im Gegensatz zu unseren Breitengraden sei dies in Japan eine ganz normale Vorstellung.

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