Psychoaktive Substanzen geordnet nach ihrer Schädlichkeit.
Bereits im Jahr 2007 versuchten Prof. David Nutt und sein interdisziplinäres Team vom Imperial College in London die zwanzig "populärsten" Drogen nach ihrem Suchtpotential, ihren sozialen Kosten und ihrer Gefährdung der individuellen Gesundheit zu bewerten. In seiner neusten Rangliste mit insgesamt sechzehn Kriterien, die zum ersten Mal auch gegeneinander gewichtet wurden, resultieren Heroin, Kokain in rauchbarer Form und Metamphetamin als gefährlichste Drogen für den Einzelnen.
Nutt hat jedoch die Kriterien erweitert. Unter den Schäden für die Gesellschaft sind neu auch ökologische Aspekte wie Energieverbrauch und Umweltbelastung einberechnet, sowohl bei der Produktion als auch beim Konsum der einzelnen psychoaktiven Substanzen.
Unter Berücksichtigung all dieser Kriterien stellt
Alkohol die schädlichste Droge
dar.
Nutts neue Studie wurde erneut im führenden medizinischen Journal "The Lancet" publiziert und weckte auch diesmal grosses Interesse. Es wurde aber auch Kritik laut, was die Auswahl der Kriterien betrifft. Probleme, die durch Substanzmissbrauch und Abhängigkeit entstehen, werden kaum allein durch eine wissenschaftlich gestützte Drogenpolitik gelöst. Eine solche Politik kann aber Ressourcen dorthin lenken, wo sie am meisten gebraucht werden, nämlich hin zur Durchführung und Evaluation von evidenzbasierten Präventionstherapien und schadensminimierenden Massnahmen.
[Rätischer Bote] LINK ➨
- Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis
- Quelle: Stadt Zürich Suchtpräventionsstelle: Infoblatt 3/2011
23.2.11 [Letzte Aktualisierung 19.5.12]
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