Erinnungshilfe: Amtliche Vorarlberger Wiederbetätiger: Der lange Arm des NS-Gauleiters Hofer in die Vorarlberger ÖVP


Die Wiederbetätiger in der Vorarlberger ÖVP: Politische und religiöse Verantwortungsträger reagieren mit Kritik auf die "Empfehlung" des Vorarlberger Landeshauptmanns Markus Wallner an Ärzte, "vorläufig keine Beschneidungen mehr durchzuführen". Gegenüber der "Austria Presse Agentur" (APA) argumentierte der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch : Die Kultusgemeinde werde gegen jeden, der Beschneidungen verbieten will, vorgehen - wenn nötig auch mit Anzeigen wegen Wiederbetätigung oder Gesetzesbruch, kündigte er an.

Die Vorarlberger Landesregierung lehnt es bekanntlich auch ab, in den Landeskrankenhäusern für die nicht deutschsprechenden Patienten zur Unterstützung der Mediziner Übersetzer einzusetzen und trotz eines langjährigen hohen Ausländeranteils werden die Einbürgerungen in einem schäbigen intoleranten Geist zurückgedrängt. Michael Köhlmeier sagte erst kürzlich über seinen "Hohenemser Mitbürger" (nunmehr "Ex-FPÖ-Landesrat") Dieter Egger in einem Standard-Interview:
"Der Vorarlberger FPÖler Dieter Egger hat übrigens das Böseste gesagt, was ich aus dieser Ecke gehört habe. Er sagte, es solle endlich Schluss sein damit, dass Leuten, die ins Krankenhaus kommen, ein Dolmetscher beigestellt wird. Da muss man sich vorstellen, wie viele Leute das sind und wie viel das tatsächlich kostet. Das ist eine Inhumanität, die ihres gleichen sucht."
Und über die ÖVP und seinen Landeshauptmann sagt er:
"... Was ist das politische Selbstverständnis des Landeshauptmanns? Ich glaube, dass das politische Selbstverständnis der herrschenden ÖVP ein prä-demokratisches ist. Wer das Herz der ÖVP studieren will, der muss nach Vorarlberg gehen ..."
Wie wahr. In einer Anfrage-Beantwortung an Hildtraud Wieser (FPÖ) sagt der ÖVP- Gesundheitslandesrat Markus Wallner, jetzt Vorarlberger Landeshauptmann als Sausgrubers Nachfolger, dass Sprachbarrieren in Krankenhäusern zu vermehrten Kosten führten. Angestellte Dolmetscher in den Krankenhäusern werde es trotzdem nicht geben. Als Begründung dafür führt er an, dass die Migranten selbst für die Verständigung verantwortlich seien.

Der lange Arm des Gauleiters. "Elmar Grabherr ist eine Schlüsselfigur für die verzögerte Entwicklung einer offenen Gesellschaft inVorarlberg nach 1945", sagt der Historiker und langjährige Leiter der Literaturabteilung im ORF-Landesstudio, Leo Haffner, und begründet damit seine intensive Beschäftigung mit dem "besessenen Vorarlberger" (Haffner) in den letzten Jahren. Auslöser für seine Arbeit waren private Briefe des ehemaligen LAD aus der Kriegszeit, die seine antidemokratische, antisemitische und rassistische Gesinnung belegen: Da beschwört Grabherr im Februar 1942 "die durchaus günstige Entwicklung zum Endsieg", zeigt sich von "der jüngsten Rede des Führers außerordentlich beeindruckt" (November 1942), findet es "auch nicht mehr als recht, dass endlich auch mit den Juden abgefahren wird, die mit Ariern verheiratet sind", auch wenn "es dabei im Einzelfall harte Szenen geben musste" (April 1943), hofft, "die Vorsehung beschütze unseren Führer und unsere Waffen, um mit dieser Satansbrut (gemeint sind die Kriegsgegner) endlich fertig zu werden" (Dezember 1943) und zeigt sich noch Ende 1944 "gläubigen Vertrauens in den Sieg, da die Führung über allen Zweifel erhaben ist".

Gauleiter Franz Hofer, der schon 1930 der NSDAP beigetreten war und rasch zum Gauleiter von Tirol avancierte, verbrachte die Zeit des Verbots der österreichischen Braunen in Deutschland. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich kehrte Hofer zurück, und wurde wiederum Gauleiter von Tirol-Vorarlberg und 1940 schließlich Reichsstatthalter.

1945 wurde Elmar Grabher - davor ein enger Mitarbeiter des Tiroler NS-Gauleiters Hofer - Vorarlberger Landesamtsdirektor und leitete die Vorarlberger Beamten weiterhin zu "fremdenfeindlicher" Politik an. Nur waren die "Fremden" damals noch Österreicher. Berühmt sein "Alemannen-Erlass", ein amtsinternes jedoch öffentlich gewordenes Rundschreiben, das empfahl, bei Stellenbesetzungen im Landesdienst, bei der Vergabe von Fördermitteln und dergleichen in erster Linie die "landsmannschaftliche Herkunft" der Bewerber zu berücksichtigen, die sich durch "objektive Tatsachen wie Abstammung (siehe hier u.a. auch Familiennamen), Geburtsort, ehem. Besitz des Heimatrechtes, langjähriger Aufenthalt, Beherrschung der Mundart ..." zu erkennen sei.

Schon bevor in den 1960ern Arbeitsmigranten aus der Türkei und Exjugoslawien durch die Vorarlberger Wirtschaft vor Ort angeworben wurden, wurden solche aus Kärnten und der Steiermark nach Vorarlberg geholt. Schon ab 1955 wurde die Anwerbung von Arbeitskräften in der Steiermark und in Kärnten betrieben. Dieser Zuzug von österreichischen Staatsbürgern, der in kleinerer Zahl schon vor 1955 bestand, war von der ÖVP-Landesregierung unter dem Nationalsozialisten Elmar Grabher als Landesamtsdirektor bereits als alarmierend genug empfunden worden, um einen eigenen Lichtbildausweis für innerösterreichische Zuwanderer zu kreieren, was aber vom Verfassungsgerichtshof untersagt wurde. Am Symbol hielt die Landesregierung dennoch fest und stellte ein dunkelgelbes, gefaltetes Kärtchen aus, nur eben ohne Lichtbild.

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