Österreich: Ein Jahr Managerbezug = 28 Jahre Leben für eine vierköpfige Familie

Österreichische Managergehälter schon wieder um 6,5 Prozent gestiegen! Was die einen locker zurückgeben können, von dem könnten andere jahrelang leben: 

Im Schnitt verdienten die Manager der Top-Börsenunternehmen im Vorjahr 1,4 Millionen Euro (plus 6,5 Prozent) und damit das 49-fache eines österreichischen Durchschnittsgehalts. Oder in anderen Worten: Von dieser Summe könnte eine Familie bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern 28 Jahre lang ihre gesamten Verbrauchsausgaben decken. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigt die Dynamik bei der Entwicklung der Vorstandsbezüge: 2000 lag der Faktor noch beim 20-fachen. Zurück in die Gegenwart: 40 Prozent der ATX-Chefs lukrierten 2012 mehr als eine Million Euro. Dagegen verdienten nur zehn der insgesamt 78 Vorstände weniger als 500.000 Euro. Das aber vor allem deshalb, weil sie nicht das ganze Jahr über beschäftigt waren.

Ein genauer Blick in die Geschäftsberichte zeigt: Bei den variablen Vergütungen dominieren harte Finanzkennzahlen und die Entwicklung des Aktienkurses das Anreizsystem – nachhaltige Unternehmens-Parameter fehlen meist.

Spitzenverdiener. 5,38 Millionen Euro – so viel erhielt 2012 der Spitzenverdiener unter den ATX-Vorständen. Sein Name: Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender des Anlagenbauers Andritz. Allerdings hat Leitner den ersten Platz nur dem Goodwill von Raiffeisen Bank International-Boss Herbert Stepic zu verdanken. Denn dieser hätte mehr als 5,7 Millionen Euro erhalten (inklusive der fusionsbedingten Umwandlung von Vertragsansprüchen), zahlte aber zwei Millionen Euro an die Bank zurück. Und der Vollständigkeit halber: Platz drei geht mit 2,9 Millionen Euro an Voestalpine-Vorstandsboss Wolfgang Eder.


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