USA attackieren ORF wegen Rassismus-Aussage
Aktualisiert am 17.11.2008
In der Wahlnacht vom 4. November sprach Klaus Emmerich vor einem Millionenpublikum im ORF Sätze wie, er wolle sich «nicht von einem Schwarzen in der Welt dirigieren lassen.» Und nannte die US-Amerikaner «Rassisten», denen es «schon sehr schlecht gehen (muss), dass sie so eindrucksvoll (…) einen Schwarzen mit einer schwarzen, sehr gut aussehenden Frau ins Weisse Haus schicken». Wie die Tiroler Zeitung weiter berichtet, meinte Emmerich schliesslich: die Wahl Obamas wäre so, «wie wenn der nächste Bundeskanzler in Österreich ein Türke wäre».
Emmerich konnte sich auch nach der Sendung nicht mässigen. Dem «Standard» sagte er, er sehe in Obamas Wahl «eine äusserst beunruhigende Entwicklung», weil «die Schwarzen in ihrer politisch-zivilisatorischen Entwicklung noch nicht so weit» seien.
Offener Brief
Jetzt legten die USA offiziell Protest ein. In einem offenen Brief beschwerte sich der amerikanische Botschafter in Wien, David F. Girard-diCarlo, vor allem über das Fehlen «jeglicher Art von öffentlicher Entrüstung» über die rassistischen Aussagen Emmerichs. Girard-diCarlo verlangt eine offizielle Verurteilung dieser Äusserungen.
Der ORF antwortete in Person seines Sprechers Pius Strobl: Der Sender habe sich von Emmerichs Aussagen bereits unmittelbar danach distanziert und entsprechende Stellungnahmen auch an führende US-Medien übermittelt. Strobl laut der Tiroler Zeitung: «Mehr können wir nicht tun.»
Die USA erwarten trotzdem, dass der Intendant des Senders die Kommentare Emmerichs noch öffentlich verurteilt.
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